2017
AZUBI MAGAZIN MÜNCHEN
Ausbildungs- und Studienplatzangebote für Schulabgänger im Großraum München
Abiturienten • Realschüler • Hauptschüler • Wirtschaftsschüler • Fachoberschüler • Berufsoberschüler
Berufsporträts

A
Bankkaufmann/-frau

Bankkaufleute können sowohl im kundennahen als auch im bankinternen Bereich von Kreditinstituten tätig sein. Im kundennahen Bereich beraten sie Kunden unter anderem
über Kontoführung und Inlandszahlungsverkehr, speziell zur Wahl der für sie zweckmäßigsten Kontoart und der Inanspruchnahme von Dienstleistungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr, zum Beispiel durch Überweisungen, Lastschriften, Schecks und Kreditkarten. Hierbei, wie auch bei Geld- und Kapitalanlagen, informieren sie die Kunden über derzeit geltende Vorschriften, zum Beispiel Steuergesetze. Sie eröffnen und verwalten Konten, nehmen Aufträge zur Ein- und Auszahlung entgegen und führen diese an der Kasse des Kreditinstitutes auch durch. Solche und andere kundennahe Tätigkeiten erfordern ein gepflegtes Äußeres, gute Umgangsformen und ein gewandtes, verbindliches Auftreten. Weiterhin beraten Bankkaufleute Kunden in Fragen der Geldund Kapitalanlage, zum Beispiel über Sparprogramme und die Anlage von Geldern in Wertpapieren oder Edelmetallen. Hierfür, wie auch für ihre anderen Tätigkeiten, müssen sie sowohl die Wirtschaftsentwicklung als auch den Kapitalmarkt aufmerksam beobachten und analysieren, zum Beispiel in Bezug auf Kursschwankungen an der Börse und neue Anlagemöglichkeiten. Bankkaufleute führen Kundenaufträge in Bezug auf Geld- und Kapitalanlagen aus, zum Beispiel kaufen und verkaufen sie an in- und ausländischen Börsen Wertpapiere. Außerdem verwahren und verwalten sie Wertpapiere und Wertgegenstände von Kunden, zum Beispiel in Tresoren
und Schließfächern. Bei Auslandsgeschäften und zu Fragen des Reisezahlungsverkehrs beraten Bankkaufleute über Möglichkeiten des internationalen bargeldlosen Zahlungsverkehrs und der internationalen Finanzierung. Sie kaufen und verkaufen ausländisches Bargeld sowie Reiseschecks, nehmen Zahlungsaufträge der Kunden entgegen, prüfen diese, rechnen Währungsbeträge um und veranlassen die Ausführung über ausländische Korrespondenzbanken. Im Rahmen von Kreditgeschäften informieren Bankkaufleute ihre Kunden über für sie geeignete Finanzierungsmöglichkeiten. Sie beurteilen Kreditwünsche von Privatkunden und deren
Kreditwürdigkeit auf Grund der Einkommens- und Vermögensverhältnisse und unter Berücksichtigung von Sicherheiten. Bei Firmenkreditgeschäften analysieren sie Bilanzen sowie Gewinnund Verlustrechnungen und schätzen die mit einer Kreditgewährung verbundenen Risiken ein. Zur individuellen Beratung von Kunden gehört die persönliche Betreuung am Telefon oder im direkten Kontakt, sei es im Kreditinstitut, im Büro, am Kundenschalter oder beim Kunden zu Hause beziehungsweise in dessen Geschäftsräumen. Im Rahmen einer solchen individuellen Beratung vermitteln Bankkaufleute auch Bausparverträge, Lebensversicherungen oder Leasingverträge. Für alle Tätigkeiten, sowohl im kundennahen als auch im bankinternen Bereich, verwenden Bankkaufleute Informations- und Kommunikationssysteme. So benutzen sie zum Beispiel beratungsunterstützende Software auf Computern. Als Arbeitsunterlagen dienen ihnen insbesondere Vordrucke und Formulare, zum Beispiel Berechnungstabellen, Überweisungsträger und Kreditanträge. Im bankinternen Bereich planen und steuern Bankkaufleute innerbetriebliche Arbeitsabläufe. Sie organisieren zum Beispiel die Beschaffung und den Einsatz von technischen Hilfsmitteln und sorgen im Rechnungswesen für die ordnungsgemäße Buchung aller Geschäftsvorgänge. Sie führen Bestands- und Erfolgskontrollen durch und informieren die Geschäftsleitung über die Entwicklung der einzelnen Geschäftspartner, der Geschäftsstellen sowie der Kosten und Erträge. Dementsprechend erstellen sie Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen. Bankkaufleute kontrollieren und überwachen die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften, zum Beispiel von Gesetzen über Versteuerung und Datenschutzvorschriften sowie von innerbetrieblichen Richtlinien. Sie fertigen Berichte über ihre Untersuchungen für die Geschäftsleitung an und arbeiten dazu Verbesserungsvorschläge aus.Inhalte der Berufsausbildung
1. Das ausbildende Unternehmen
1.1. Stellung, Rechtsform und Organisation
1.2. Personalwesen und Berufsbildung
1.3. Informations- und Kommunikationssysteme
1.4. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
1.5. Umweltschutz
2. Markt- und Kundenorientierung
2.1. kundenorientierte Kommunikation
2.2. Marketing
2.3. Verbraucher- und Datenschutz
3. Kontoführung und Zahlungsverkehr
3.1. Kontoführung
3.2. Nationaler Zahlungsverkehr
3.3. Internationaler Zahlungsverkehr
4. Geld- und Vermögensanlage
4.1. Anlage auf Konten
4.2. Anlage in Wertpapieren
4.3. Anlage in anderen Finanzprodukten
5. Kreditgeschäft
5.1. standardisierte Privatkredite
5.2. Baufinanzierung
5.3. Firmenkredite
6. Rechnungswesen und Steuerung
6.1. Rechnungswesen
6.2. Steuerung
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Kaufmann/-frau für Büromanagement

Interessante und vielfältige Aufgabengebiete

Die Tätigkeit als Kaufmann/-frau für Büromanagement ist eine vielseitige und abwechslungsreiche Tätigkeit, die ein ausgeprägtes Organisationstalent und eine gute Auffassungsgabe verlangt. Das Tätigkeitsfeld ist sehr vielfältig. So sind sie in nahezu allen Branchen anzutreffen, wobei sie immer wieder andere Aufgabenbereiche erfüllen. Zu ihren Tätigkeiten zählen allgemeine Sekretariatsaufgaben, wie das Überwachen von Terminen, das Erstellen von Rechnungen und die Ausarbeitung von Statistiken.

Außer im Sekretariat sind sie oft im Rechnungswesen oder in der Personalabrechnung eingesetzt. Sie sind aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in nahezu allen Branchen anzutreffen. Zu den kaufmännisch-verwaltenden und organisatorischen Tätigkeiten zählen unter anderem allgemeine Verwaltungsaufgaben, die Buchhaltung, die Lohn- und Gehaltsabrechnung, das Rechnungswesen, der Einkauf und der Schriftverkehr. Zudem kümmern sie sich um Steuer- und Versicherungsfragen sowie um Bestands- und Verkaufszahlen. Sie schreiben Rechnungen, überwachen Zahlungseingänge und leiten ggf. Mahnverfahren ein. In der Lagerwirtschaft prüfen sie die eintreffende Ware, kontrollieren die Lagerbestände, erstellen Statistiken und überwachen die Lagerkosten. Zu ihren Tätigkeiten können auch Aufgaben in Vertrieb, Einkauf und Verkauf gehören.

Neue Aufgaben im Bereich Marketing
Neue und sehr interessante Aufgabengebiete finden sie auch im Marketing. Vor allem in großen Unternehmen übernehmen sie die Koordination von Werbemitteln, erteilen Aufträge zur Produktion von Werbespots und sorgen für Kundenzufriedenheit in Customer Care Centern.
Um ihre vielseitigen Aufgaben effizient erledigen zu können, müssen sie sich gut in der Handhabung der aktuellen Hard- und Software auskennen.

Die kaufmännische Ausbildung zum Kaufmann/-frau für Büromanagement
Die Ausbildung beträgt in der Regel 3 Jahre, kann aber aufgrund bestimmter schulischer Vorbildung auf 2 Jahre verkürzt werden. Als Schulabschluss ist in den meisten Betrieben mindestens ein guter Realschulabschluss Voraussetzung – gerne gesehen ist jedoch bereits das Fachabitur. Die Ausbildung findet dual im Betrieb und in der Berufsschule statt. Nach der Ausbildung bietet sich eine Spezialisierung im Bereich Betriebswirtschaft oder der Finanzbuchhaltung an. Sehr beliebt sind auch die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter sowie die Weiterbildung zum Betriebswirt.

Häufige Aufgabenfelder
Auftrags- und Rechnungsbearbeitung:
• Zahlungs- und Liefertermine überwachen
• Aufträge entgegennehmen und bearbeiten
• Angebote unterbreiten und einholen
• Eingangsrechnungen kontrollieren
• Ausgangsrechnungen erstellen
• Zahlungen veranlassen
Aufgaben in der Lagerwirtschaft:
• Unter den Gesichtspunkten Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit Lagerbestände kontrollieren sowie Lagerkosten kontrollieren
• Liefertermine überwachen
• Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und auslagern
Aufgaben im Personalbereich:
• Personalakten führen und verwalten, zum Beispiel Arbeitsund Fehlzeiten erfassen
• Bei der Entgeltabrechnung mitwirken
• Steuern und Sozialabgaben abführen
• Bei der Planung und Ermittlung von Personaleinsatz und -bedarf mitwirken
• Arbeitsverträge ausstellen
• Arbeits- und Verdienstbescheinigungen erstellen
Aufgaben im betrieblichen Rechnungswesen:
• Belege sachgerecht erfassen, Kosten dokumentieren
• Geschäftsvorgänge buchen
• Kostenrechnungen durchführen
• Kalkulationen nach Anleitung durchführen
• Finanzbedarf ermitteln
• Kostenentwicklungen verfolgen
Allgemeine Bürowirtschaft und Organisation:
• Verwaltungstechnischen Schriftverkehr erledigen
• Besprechungs- und Telefongesprächsnotizen sowie Sitzungsprotokolle anfertigen
• Schriftverkehr nach außen abwickeln, zum Beispiel mit Auftraggebern, Kunden und Kundinnen, Lieferanten, Geschäftspartnern/-partnerinnen, Behörden, Verbänden
• Dienst- und Organisationspläne erstellen
• Informationen und Daten einholen, erstellen und aufbereiten
• Schriftsätze aller Art, Berichte, Aufstellungen, Statistiken und Zwischenbilanzen anfertigen

A
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel

Kaufleute im Einzelhandel sind in Handelsunternehmen mitunterschiedlichen Größen,Betriebsformen und Sortimentenoder als selbstständige Kaufleute tätig. Sie unterstützen Unternehmensprozesseaus betriebswirtschaftlicher und kundenorientierterSicht von der Beschaffung bis zum Verkauf.Die Verkaufstätigkeit ist der Mittelpunkt ihres kaufmännischenAufgabenfeldes. Der Verkauf der Ware erfordert ein hohes Maßan Kundenberatung, branchenspezifischen Warenkenntnissenund kommunikativen Fähigkeiten für ein optimales Verkaufsgespräch.Doch Einzelhandelskaufleute haben nicht nur mit demKunden zu tun. Sie sorgen auch für eine ansprechende Warenpräsentation,überwachen den Warenbestand und dessen Lagerung,planen notwendige Warenbestellungen und kümmern sichum die korrekte Preisauszeichnung. Für ihre Tätigkeit benötigendie Kaufleute im Einzelhandel auch betriebswirtschaftliches undverwaltungstechnisches Fachwissen. Der Umgang mit modernerbranchenüblicher Informationstechnik, wie warenwirtschafts-,scanner- und computergestützten Registrierkassensystemen istinzwischen ein wichtiger Bestandteil dieses Berufsbildes.Warenkundliche AusbildungBesonders wichtig in diesem Beruf sind warenkundliche Kenntnisse.Kunden erwarten eine individuelle Beratung, die auf einergenauen Kenntnis der Produkte, ihrer Eigenschaften, ihrer Pflegeund Funktionsweise beruht. Es wird zwischen Warensortiment, Warenbereich und Warengruppe unterschieden.Dabei kommt es darauf an, dass der Kunde über das betrieblicheWarensortiment sowie ausgewählte Warenbereiche undWarengruppen informiert und bezüglich Eigenschaften derWare, Ver- und Anwendungsmöglichkeiten (wobei ökologische,wirtschaftliche und rechtliche Aspekte zu berücksichtigen sind)beraten wird. Kaufleute sind in der Lage, sich selbstständig neueWarenkenntnisse zu beschaffen, um die Kunden stets aktuell,individuell und detailliert zu beraten.VoraussetzungenIn der Regel wird mindestens ein Hauptschulabschluss verlangt.Für Abiturienten können besondere Vereinbarungen zurVerkürzung der Ausbildungszeit und zur Kombination mit Fortbildungsabschlüssengetroffen werden. Ausschlaggebend sinddie Möglichkeiten und Angebote der Bildungseinrichtungen undder Ausbildungsbetriebe.Abgesehen von den formellen Voraussetzungen ist natürlichauch die persönliche Eignung eines Bewerbers für ein Unternehmenvon Bedeutung. Wichtige Eigenschaften und Fähigkeitenaus betrieblicher Sicht sind beispielsweise:

* Kontaktfreudigkeit

* Einfühlungsvermögen in andere Menschen

* ein ansprechendes Äußeres und gute Umgangsformen

* Sprachgewandtheit

* Verhandlungsgeschick

* Verschwiegenheit, Taktgefühl

* Denken in Zusammenhängen

* Ertragen von Stress in Arbeitsspitzen, wie z.B. im Weihnachtsgeschäft

* Rechnerische Fähigkeiten

* die Bereitschaft und Fähigkeit zur Arbeit in einem Team

Im Rahmen der betrieblichen Ausbildung werden folgende Lehrinhaltevermittelt:

Der Ausbildungsbetrieb:

* Bedeutung und Struktur des Einzelhandels

* Stellung des Ausbildungsbetriebes am Markt

* Organisation des Ausbildungsbetriebes

* Berufsbildung, Personalwirtschaft, arbeits- und sozialrechtlicheVorschriften

* Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit

* Umweltschutz

Information und Kommunikation:

* Informations- und Kommunikationssysteme

* Teamarbeit und Kooperation, Arbeitsorganisation

Grundlagen von Beratung und Verkauf:

* kunden- und dienstleistungsorientiertes Verhalten

* Kommunikation mit Kunden

* Beschwerde und Reklamation

Servicebereich Kasse:

* Kassieren

* Kassenabrechnung

Marketinggrundlagen:

* Werbemaßnahmen

* Warenpräsentation

* Kundenservice

* Preisbildung

Warenwirtschaft:

* Grundlagen der Warenwirtschaft

* Bestandskontrolle, Inventur

* Wareneingang, Warenlagerung

Grundlagen des Rechnungswesens:

* Rechenvorgänge in der Praxis

* Kalkulation

Einzelhandelsprozesse:

In den Einzelhandelsprozessen werden vier Wahlqualifikationseinheiten
vorgegeben, wovon mindestens eine zu wählen ist. Diese
Wahlqualifikationseinheit ist im Ausbildungsvertrag festzuhalten

* Warenannahme, Warenlagerung– Bestandssteuerung– Warenannahme und –kontrolle– Warenlagerung

* Beratung und Verkauf– Beratungs- und Verkaufsgespräche– Umtausch, Beschwerde und Reklamation– Verhalten in schwierigen Gesprächssituationen

* Kasse– Service an der Kasse– Kassensystem und Kassieren– Umtausch, Beschwerde und Reklamation

* Marketingmaßnahmen– Werbung– visuelle Verkaufsförderung– Kundenbindung, Kundenservice

Aus den Wahlqualifikationen Beschaffungsorientierte Warenwirtschaft, Warenwirtschaftliche Analyse und Beratung, Ware, Verkauf ist mindestens eine zu wählen. Aus den dann verbleibenden Wahlqualifikationen sind mindestens zwei weitere auszuwählen. Die Auswahl nimmt der Betrieb entsprechend seiner Ausbildungsmöglichkeiten und seinem Qualifikationsbedarf vor. Die gewählten Wahlqualifikationseinheiten sind im Ausbildungsvertrag festzuhalten:

* Beratung, Ware, Verkauf– Kundenorientierte Kommunikation– Konfliktlösung– Warenkenntnisse in zusätzlichen Warengruppen

* Beschaffungsorientierte Warenwirtschaft– Warendisposition– Sortimentsgestaltung– Verträge und Zahlungsbedingungen

* Warenwirtschaftliche Analyse– Umsatzentwicklung– Leistungskennziffern der Warenbewegung– Bestandsführung

Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
– Kosten- und Leistungsrechnung
– Steuerung mittels Kennziffern
– Preisgestaltung
– Betriebliche Erfolgsrechnung
• Marketing
– Verkaufsförderung
– Standortmarketing
– Zielgruppenmarketing
• IT-Anwendungen
– Elektronische Geschäftsabwicklung
– Datenbanken
– Optimierung der Warenwirtschaft
– Benutzerunterstützung
• Personal
– Selbstverantwortung und Motivation
– Führen mit Zielen
– Selbst- und Zeitmanagement
– Kommunikation
– Personalentwicklung
– Personaleinsatz
Ausbildungsdauer
Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.
Bei überdurchschnittlichen Leistungen bzw. qualifizierter vorausgegangener Schulbildung kann die Ausbildungszeit auf Antrag verkürzt werden.